Bewahrung von wissenschaftlichen Privatsammlungen
Viele Fachamateure bauen über Jahre oder Jahrzehnte hinweg hochprofessionell angelegte wissenschaftliche Privatsammlungen auf. Dabei wird meistens auf bestimmte Tier- oder Pflanzengruppen, bestimmte Regionen oder Lagerstätten hin fokussiert und spezialisiert. Es gehört zu den Kernaufgaben der SNSB-Institutionen, solche hochwertigen, ausgezeichnet präparierten und gut dokumentierten Privatsammlungen zu erwerben und dauerhaft für die Forschung verfügbar und nutzbar zu machen. Der Erwerb erfolgt dabei durch (oftmals steuerbegünstigte) Schenkungen, testamentarische Übereignung oder Ankäufe.
In der Zoologischen Staatssammlung München übersteigen diese Übernahmen sogar den Sammlungsaufbau durch Aufsammlungen der ZSM-Mitarbeiter:innen um ein Vielfaches, allein im Bereich Entomologie wurden in den letzten 10 Jahren ca. 1000 Sammlungen mit weit über 5 Millionen Exemplaren eingeworben. Moderne, digitale Fototechniken machen es heute möglich, diese Privatsammlungen in ihrem ursprünglichen Zustand zu dokumentieren, auch wenn die Objekte physisch in die entsprechenden Hauptsammlungen integriert werden.
Die „Bachofen-Echt“-Bernsteinsammlung an der BSPG: Millionen Jahre alte Momentaufnahmen festgehalten in fossilem Harz. Detailvergrößerung des Kopfes der männlichen Motte Tineolamima aurella; Foto: SNSB-BSPG Sammlung Fabio Vitale (Lecce, Süditalien) an der ZSM – Ein wertvoller Baustein für die phylogenetische Forschung an südamerikanischen Tagfaltern (Foto: SNSB-ZSM) Ein neues Zuhause für die Aradiden-Sammlung von Prof. Ernst Heiss – eine weltweit einmalige Sammlung, welche nun die Wanzensammlung der ZSM bereichert. (Foto: SNSB-ZSM)