Jura-Museum Eichstätt zeigt Feder des Archaeopteryx
Im Jura-Museum Eichstätt ist seit 23. Januar 2025 eine Besonderheit zu sehen: Es handelt sich um einen kleinen Stein, der jedoch ein sehr bekanntes Fossil enthält. Zu sehen ist eine etwa 7 Zentimeter lange fossile Feder – die Namensgeberin für das berühmteste Fossil der Welt: Archaeopteryx. Dieser Name heißt übersetzt aus dem Altgriechischen „Alte Feder“.
Als die Feder 1861 in einem Steinbruch nahe Solnhofen gefunden wurde, war sie die älteste bekannte Feder überhaupt. Und sie passte nicht in das damalige Weltbild, das von der Schöpfungsgeschichte dominiert war. Das Alter der Erde war unbekannt, aber in lebhafter Diskussion – ebenso wie Darwins Evolutionstheorie, die nur zwei Jahre zuvor veröffentlicht wurde. Der Fund warf Fragen auf nach dem Zeitpunkt der Entstehung der Vögel, der offenbar früher sein musste als bis dahin angenommen. Auch stand damit die Frage im Raum, ob auch andere Tiergruppen einst Federn trugen.
Der Entdecker der fossilen Feder, der bedeutende Paläontologe Hermann von Mayer, erkannte die Bedeutung seines Fundes. Er war es auch, der den Namen aus dem Griechischen ableitete. Im selben Jahr wurde das erste vollständigere Exemplar des Urvogels Archaeopteryx gefunden und nach London verkauft, wo die Bedeutung dieses Exemplars nicht sofort erkannt wurde. Erst das heutige Berliner Exemplar, das um 1885 nahe Eichstätt gefunden wurde, zeigte eindeutig die Zwischenform zwischen Vogel und Dinosaurier – und wurde damit zum ersten Beweis für Darwins Evolutionstheorie. Bis heute ist das jetzt in Eichstätt gezeigte Fossil die einzige isolierte Feder, die unter den zahlreichen Fossilien aus den Solnhofener Plattenkalken gefunden wurde. Selbst für die heutige Forschung ist sie von Bedeutung, denn sie gibt Auskunft über die Farbe des Federkleids von Archaeopteryx. Erst vor wenigen Jahren haben Forschende mithilfe eines Elektronenmikroskops herausgefunden, dass die Feder vom linken Flügel eines Exemplars des Urvogels stammt.
Die Feder kam vermutlich mit dem Nachlass von Hermann von Mayer 1869 in die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). Sie ist heute Eigentum der Bayerischen Staatssammlung für Geologie und Paläontologie, die sie als Leihgabe dem Jura-Museum in Eichstätt zur Verfügung stellt.
Ausstellungsort
Jura-Museum Eichstätt
Burgstraße 19
85072 Eichstätt
Tel: 08421 602980 (Verwaltung, Mo-Fr)
Tel: 08421 4730 (Museumskasse, Di-So)
Email: Sekretariat@Jura-Museum.de