Kosmischer Besuch im Ries
RiesKraterMuseum
Astronautentraining im Nördlinger Ries: Diese Woche besuchen Astronauten der Europäischen Weltraumorganisation ESA für ihre geologische Ausbildung das Nördlinger Ries. Bereits 1970 absolvierten Teilnehmer der Apollo 14 Mond-Mission ein Astronautentraining im etwa 15 Millionen Jahre alten Ries-Meteoritenkrater.
Vom 1.-7. September 2018 findet in Nördlingen der Auftakt einer Reihe von geologischen Exkursionen der ESA statt. Zur Vorbereitung auf zukünftige Weltraummissionen erkundet eine Gruppe von Astronauten und Weltraumingenieuren zusammen mit erfahrenen Geologen spezielle geologische Strukturen, die sich auch auf dem Mars oder dem Mond wiederfinden könnten. Erste Station des sogenannten PANGAEA Projekts 2018 (Planetary Analogue Geological and Astrobiogical Exercise for Astronauts) der ESA ist der Rieskrater um Nördlingen – das Resultat eines kosmischen Ereignisses. Der Krater mit etwa 25 km Durchmesser ist vor knapp 15 Millionen Jahren durch die Kollision eines etwa 1 km großen Asteroiden mit der Erde entstanden. Er gehört weltweit zu den besterhaltenen Kratern dieser Größenordnung. Die ESA-Astronauten bekommen vor Ort Einblicke in Aufbau, Entstehung und Beschaffenheit eines Impaktkraters und seiner ganz speziellen Geologie.
Schulungsort für das Geologie-Trainingsprogramm der PANGAEA Teilnehmer ist das Zentrum für Rieskrater- und Impaktforschung Nördlingen (ZERIN), das als Forschungs-, Bildungs- und Dokumentationszentrum des RiesKraterMuseums Nördlingen dient und u.a. eine umfangreiche Sammlung an Bohrkernen aus dem Ries und ein Labor für Radiogene Isotope beherbergt. Die Mitarbeiter des RiesKraterMuseums sind mit Geländeführungen, der Bereitstellung von Demo-Material, Labor-Demonstrationen und Lektionen im Museum an der Schulung beteiligt. Unter den rund 15 Trainingsteilnehmern sind der ESA-Astronaut Thomas Reiter, der Kosmonaut Sergei Kud-Sverchkov und Aidan Cowley, wissenschaftlicher Berater der ESA. „Wir sind stolz, dem PANGAEA Team unsere Expertise zum Thema Impaktforschung zu Verfügung stellen zu können,“ sagt Prof. Stefan Hölzl, Leiter der RiesKaterMuseums Nördlingen.
Weitere Stationen der ESA-Astronauten werden die italienischen Dolomiten sowie die Kanareninsel Lanzarote sein.
Mehr Informationen:
RiesKraterMuseum und ZERIN: www.rieskrater-museum.de
PANGAEA: https://www.esa.int/Our_Activities/Human_Spaceflight/Caves/What_is_Pangaea
Kontakt:
RiesKraterMuseum Nördlingen
Prof. Dr. Stefan Hölzl, Museumsleiter
Eugene-Shoemaker-Platz 1, 86720 Nördlingen
Tel.: 09081 84710, E-Mail: s.h@lmu.de