Leiter des Urwelt-Museums Oberfranken Joachim Rabold geht in den Ruhestand

München, 30.07.2023
Mit Ende Juli 2024 verabschiedet sich Dr. Joachim Rabold als Leiter des Urwelt-Museums Oberfranken (U-MO) in Bayreuth in den wohlverdienten Ruhestand. Das U-MO ist eines von insgesamt fünf Regionalmuseen der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns.

Dr. Joachim Rabold

Dr. Joachim Rabold leitete das Bayreuther Urwelt-Museum Oberfranken (U-MO) 26 Jahre lang und begleitete dieses bereits seit dessen Eröffnungstag am 1. August 1997. Der Geowissenschaftler und Paläontologe übernahm die Leitung des Museums nach Lehraufträgen an den Universitäten in Mainz und Heidelberg, an letzterer promovierte er im Jahr 1990. Der gebürtige Karlsruher war maßgeblich an der Museumsgründung beteiligt: Bereits im Vorfeld der Eröffnung hat er das Urwelt-Museum gestaltet, konzipiert und seine Ausstellungen kuratiert.

„Joachim Rabold leitete das Museum in der Bayreuther Innenstadt mit unermüdlichem Engagement. Er und sein Museums-Team können stolz sein auf diesen besonderen Ort, der seit seiner Gründung rund 600.000 Besucherinnen und Besucher durch Millionen Jahre oberfränkischer Erdgeschichte führte. Dafür möchte ich meinem sehr geschätzten Kollegen im Namen der SNSB sowie ganz persönlich herzlich danken! Ich wünsche Joachim Rabold alles Gute für seinen Ruhestand“, so Prof. Joris Peters, Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB).

Als eines von insgesamt fünf Regionalmuseen der SNSB stellt das Urwelt-Museum Oberfranken in Bayreuth auf einer Fläche von 600 qm vor allem Fossilien, Minerale und Gesteine aus der geologisch hochdiversen Region Oberfranken aus. Besondere Highlights sind riesige Dinosaurier-Modelle, ein begehbarer Goldkristall, Pflanzen aus einem Urweltdschungel und viele einzigartige Fossilien von Sauriern, Reptilien, Ammoniten sowie Fischen aus einem tropischen Flachmeer. Die Ausstellungen locken jährlich nahezu 30.000 Besucherinnen und Besucher in das Museum in der Bayreuther Fußgängerzone.

26 Jahre lang bildeten Joachim Rabold und sein Urwelt-Museum eine kaum trennbare Einheit. Mit Unterstützung der Stadt Bayreuth, als Trägerin des Museums, dem Regierungspräsidium von Oberfranken sowie den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns als wissenschaftlichem Partner, hat Joachim Rabold das U-MO, wie man es heute kennt, federführend auf den Weg gebracht. Seit Anbeginn hat sich auch die Naturwissenschaftliche Gesellschaft Bayreuth e.V. für das Wohl des Museums eingesetzt und hierfür eine eigene Förderabteilung eingerichtet. Dabei reicht die Geschichte des Museums viel weiter zurück: Das heutige Urwelt-Museum Oberfranken geht auf eine 1833 gegründete naturhistorische Sammlung zurück. Das historische Kreis-Naturalien-Cabinet enthielt bei seiner Gründung geschätzt rund 20.000 Fossilien, Mineralien und Gesteine. Im Lauf der Zeit hat sich die Sammlung durch Schenkungen und eigene Aufsammlungen gerade in den letzten Jahren um ein Vielfaches vergrößert. Einige besonders eindrucksvolle Exponate sind im Museum ausgestellt, wie die Überreste längst ausgestorbener Fischsaurier oder Urzeitkrokodile. Auch beherbergt das U-MO die weltweit umfangreichste und vollständigste Kollektion fossiler Pflanzen aus der untersten Liaszeit (200 Millionen Jahre). Neben der Leitung des Museums war Joachim Rabold insbesondere für die wissenschaftliche Betreuung der Sammlung zuständig.

Joachim Rabold blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die vergangenen 26 Jahre zurück: „Es fällt schon etwas schwer ein so spannendes Projekt wie das U-MO nicht mehr an entscheidender Stelle weitergestalten zu können, aber es gibt in meinem Leben noch weitere vor allem musikalische Projekte, in die ich endlich noch mehr Zeit investieren kann.“