Alchemie der Zeit

Mittwoch, 17. Dezember 2025 - Sonntag, 17. Mai 2026

Die Ausstellung „Alchemie der Zeit“ der Fotokünstlerin Elena Ternovaja präsentiert eine poetische Reise durch Erinnerung, Transformation und die visuelle Sprache des Lichts. Im Zentrum stehen Chemigramme fotografische Unikate, die ohne Kamera entstehen und durch das Zusammenspiel von Fotopapier, Licht, chemischen Wirkstoffen und künstlerischer Intuition geformt werden. Ternovajas Werke verbinden experimentelle Verfahren mit einem reflektierten Blick auf die Geschichte der Fotografie und deren alchemistische Wurzeln.

Die Chemigramm-Technik, entwickelt in den 1950er Jahren, gilt als eine der radikalsten Formen der abstrakten Fotografie . Sie überschreitet die Grenzen des klassischen fotografischen Prozesses und nähert sich der Malerei, der Grafik und der Materialkunst. Ternovaja greift diese Tradition auf und erweitert sie um pflanzliche Wirkstoffe , Naturmaterialien wie Sand, Muscheln und Trockenpflanzen sowie um die bewusste Einbindung von Zufall und Zeit. Ihre Bilder entstehen auf lichtempfindlichem Fotopapier, das sie mit selbstgebautem Tricktisch, Glasscheiben und natürlichen Substanzen bearbeitet ein Prozess, der an die frühen Experimente der Fotografie im 19. Jahrhundert erinnert.

Die Ausstellung möchte die Vergänglichkeit des Moments thematisieren und die Verwandlung innerer Bilder in sichtbare n Formen präsentieren . Ternovaja nutzt die Technik der Chemigramme als alchemistische Metapher: Während die frühen Fotopioniere wie Talbot, Herschel oder Bayard mit Licht und Chemie experimentierten, um die Welt sichtbar zu machen, nutzt Ternovaja dieselben Elemente, um das Unsichtbare, das Erinnerte und das Emotionale zu visualisieren. Ihre Werke sind keine Abbilder der Realität, sondern poetische Reflexionen über Zeit, Vergänglichkeit und Transformation.

Die Bilder wirken wie visuelle Tagebücher mal zart und flüchtig, mal grafisch und kraftvoll. Grauwerte, Lichtverläufe und organische Strukturen verschmelzen zu einer Bildsprache zwischen Fotografie, Malerei und Zeichnung.

Ausstellungsort

Museum Mineralogia München
Theresienstr. 41
Eing. Marianne-v.-Werefkin-Weg
80333 München
Tel.: 089/2180 -4312 (Sekretariat) oder -4518 (Museumskasse)
E-Mail: mineralogische.staatssammlung@snsb.de