Botanische Staatssammlung München
Website: bsm.snsb.de
Leitung
Direktorin: Prof. Dr. Gudrun Kadereit
Stellvertretender Direktor: PD Dr. Andreas Beck
Forschung
Die Botanische Staatssammlung München (BSM) erforscht die Diversität der Pflanzen und Pilze. Außerdem stellt sie Daten zu Sammlungsmaterial online bereit und entwickelt dazu geeignete Online-Informationssysteme, mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit der Datenflüsse und Lösungen. Die SNSB sind mit 54 veröffentlichten Datenbeständen seit 2007 erfolgreicher Data Publisher im GBIF Netzwerk, und mit 3,7 Millionen georeferenzierten Daten, darunter 1 Millionen Daten zu Sammlungsobjekten (oft mit Digitalisaten), sind die SNSB nun an dritter Stelle unter den 33 Datenlieferanten aus Deutschland.
Ein laufendes Forschungsprojekt befasst sich mit den in der BSM liegenden Sammlungen von P. F. von Siebold (1796-1866), dem Pionier der botanischen Erforschung Japans. Hier gilt es Typusmaterial für die von Siebold zusammen mit dem BSM Kurator J. G. Zuccarini (1797-1848) beschriebenen Arten zu finden und zu digitalisieren. Auch die weltweit verbreitete Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiacaee) wird taxonomisch bearbeitet.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der Abteilung Samenpflanzen ist die Biologie und Evolution fleischfressender Pflanzen, speziell der Droseraceae. Eine besonders spektakuläre neue Art, die in jüngster Zeit beschrieben wurde, ist Drosera magnifica die zuerst auf einem Foto im Internet entdeckt wurde. Forschungsschwerpunkt der Abteilung Flechten und Moose ist das symbiontische Zusammenleben von Pilzen mit Algen der Familie Trebouxiaceae. Molekulare Daten haben gezeigt, dass die Algen Gene aus „ihren“ Pilzen aufgenommen und stabil in ihr eigenes Genom integriert haben. Für diese Studien hat die Botanische Staatssammlung München anspruchsvolle Techniken zur Isolation und Kultur der in den Flechten lebenden Algen etabliert.
Am SNSB IT Center, einer Abteilung der Botanischen Staatssammlung, werden Forschungs- und Infrastrukturprojekte aus dem Bereich Biodiversitätsinformatik durchgeführt. Dazu wird open-source Software für die Forschung entwickelt. Neben anderen Projekten werden Daten zur Flora von Bayern erschlossen. Diese reichen von Datensammlungen aus den Raster- und Biotopkartierungen seit 1946 über Daten aus der Digitalisierung handschriftlicher alter Herbaretiketten bis zu „handgestrickten“ Datenbeständen einzelner Sammler. Das Projekt wird u.a. vom WWF Deutschland und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt gefördert.
Kontakt
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