Flora von Bayern
Ziel der Initiative „Flora von Bayern“ ist es, alle mehr als 4.000 bayerischen Blütenpflanzen und Farne einschließlich der natürlich vorkommenden, neu eingebürgerten, invasiven, aber auch der ausgestorbenen Arten zu beschreiben. Das Projekt erfasst und dokumentiert den Zustand der Pflanzenwelt in Bayern über Zeit und Raum. Die dadurch verfügbaren Informationen sind von enormer Bedeutung für Fragen des Florenveränderung durch Zuwanderung oder Verlust in ganz Deutschland und die Grundlage des Artenschutzes. Zur Verwirklichung dieses Projekts ist die Mitarbeit ehrenamtlicher Kartierer sowie zahlreicher Einzelprojekte, Gesellschaften und Vereine in allen Regionen Bayerns entscheidend. Pflanzenliebhaber und -kenner sind aufgerufen, das Vorhaben mit eigenen Beobachtungen zu unterstützen. Dazu können Sie sich zur Mitarbeit beim Bayernflora-Team anmelden.
Koordinationsstelle Bayernflora
Im Mai 2018 wurde an der Botanischen Staatssammlung München (SNSB-BSM) mit Unterstützung des Bayerischen Landesamts für Umwelt eine Koordinationsstelle geschaffen mit dem Ziel, ehrenamtlich arbeitende Pflanzenkenner, Behörden, Verbände, Fachgesellschaften, Universitäten und Wissenschaftler:innen in Bayern zusammenzuführen und als Daten-Drehscheibe in Fragen des Florenschutzes zwischen Wissenschaft, Ehrenamt und Behörden zu vermitteln. Es werden dabei Fragen zur Verbreitung von Arten, der Zusammensetzung der Flora sowie dem Arten- und Habitatschutz im Bayerischen Raum adressiert. Seit August 2022 setzt sie als Koordinationsstelle Bayernflora die bisherigen Aufgaben fort, führt wissenschaftliche Daten zur Flora von Bayern aus verschiedensten Quellen zusammen und prüft und kuratiert diese technisch wie vor allem auch fachlich. Zusammen mit zahlreichen Expert:innen schafft die Koordinationsstelle die Grundlagen für eine dauerhafte Dokumentation und ein Verständnis über Ausmaß und Ursachen des Wandels der heimischen Pflanzenwelt Bayerns. In den nächsten Jahren werden wir an der Veröffentlichung einer gedruckten Flora von Bayern mitarbeiten und neue Methoden der Datenanalyse einsetzen, um gesellschaftlich relevante Fragen mit Bezug zur Biodiversität besser beantworten zu können.
Flora von Bayern – Kommunikationsplattform
Seit Oktober 2013 stellt das Projekt BFL – Kommunikationsplattform eine interaktive Kommunikationsplattform für an der Flora und Vegetation in Bayern interessierte Personen bereit. Die Plattform soll sowohl die floristisch aktiven, ehrenamtlichen Kartierer:innen als auch die an Wissenschaft interessierten Bürger:innen wie auch einschlägige Hochschulinstitute und den amtlichen Naturschutz ansprechen. Es werden ehrenamtliche Datenkurator:innen und Mitarbeiter:innen unterstützt und Fragen zur Initiative „Flora von Bayern“ beantwortet. Wir ermutigen alle interessierten Bürger:innen, sich aktiv an der inhaltlichen Entwicklung der interaktiven Wiki-Kommunikationsplattform zur Flora von Bayern zu beteiligen.
AG Flora von Bayern
Die Arbeitsgemeinschaft Flora von Bayern besteht aus einer Steuerungsgruppe, die das Vorhaben organisiert, und Regionalkoordinatoren, die es ganz wesentlich inhaltlich mitbestimmen, und wird begleitet von einem Fachbeirat mit Vertretern aus Ehrenamt, Naturschutzbehörden und Wissenschaft. Die eigenständigen regionalen Florenprojekte und Vereine sind ebenfalls Teil der AG sowie alle ehrenamtlich aktiven Kartierer/innen. Weiter wird das Projekt von einer Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, Gesellschaften und Vereinen unterstützt. Die Zusammenarbeit von allen Interessierten ist die Voraussetzung um das gemeinsame Ziel der Publikation einer neuen Flora von Bayern zu erreichen.
Anzahl der mitarbeitenden „Citizen Scientists“
Derzeit arbeiten mehr als 120 Fachexpert:innen meist ehrenamtlich in verschiedener Weise am Flora von Bayern Projekt mit. Mehr als 80 Fachexpert:innen erheben bayernweit Beobachtungsdaten, rund 30-40 editieren regelmäßig Daten in den zentralen DWB-Installationen der Bayernflora-Datenbanken. Oft sind die „Citizen Scientists“ regional z.B. in Vereinen organisiert. Seit Beginn des Bayernflora-Projekts haben sich insgesamt etwa 200 ehrenamtliche „Citizen Scientists“ an der Initiative beteiligt.