Naturschutz
Zoologische Staatssammlung München & Botanische Staatssammlung München
Forschungsstation Panguana
Wissenschaftliche Sammlungen von Tieren oder Pflanzen bilden die Datengrundlage für den Schutz ökologisch einzigartiger Lebensräume. Forscher der ZSM und BSM haben zum Beispiel in der Forschungsstation Panguana im peruanischen Regenwald – einem wahren Hotspot der Biodiversität – unterschiedlichste Tier- und Pflanzengruppen erfasst und wissenschaftlich ausgewertet. 2011 wurde das ca. 10 km² große Gebiet um Panguana vom peruanischen Umweltministerium zum Naturschutzgebiet erklärt.
Zoologische Staatssammlung München
Artenvielfalt in Madagaskar
Die Veränderung von Landschaften in Madagaskar durch den Menschen zerstört den Lebensraum vieler Lurche, Echsen, Schlangen und Schildkröten. Noch immer werden dort viele neue Arten entdeckt. Erst durch die Erforschung der Artenvielfalt ist die Gefährdungseinschätzung für viele Tiergruppen überhaupt möglich. Sie trägt wesentlich dazu bei, besonders schützenswerte Gebiete in Madagaskar zu erkennen und zu bewahren.
Zoologische Staatssammlung München
Es wimmelt im Bayerischen Wald
Auch in Deutschland gibt es Gebiete, die sich durch ihre sehr hohe biologische Vielfalt auszeichnen – sogenannte Hotspots, wie beispielsweise der Nationalpark Bayerischer Wald. Ein Insektenfang-Projekt der ZSM zur Erforschung der dortigen Artenvielfalt lieferte überraschende Ergebnisse. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass im Bayerischen Wald weit mehr Insektenarten heimisch sind, als bisher angenommen. Während einer nur fünf Monate dauernden Fangperiode einer einzigen im Nationalpark aufgestellten Insektenfalle konnten fast 30.000 Insekten insgesamt 2.530 Arten zugeordnet werden. Eine enorme Zahl, wenn man bedenkt, dass bisher für den gesamten Nationalpark erst 3.257 Insektenarten nachgewiesen wurden. Vermutlich gibt es daher viel mehr Arten als gedacht. Gerade im Hinblick auf das ansonsten weithin beobachtete Artensterben hat dieses Ergebnis überrascht.