Tag des Ehrenamts

Der SNSB Generaldirektor, Prof. Joris Peters, sagt Danke!

Ehrenamt bedeutet freiwilliges Engagement, bei dem Menschen ihre wertvolle Zeit und ihre Fähigkeiten für das Wohl der Gemeinschaft einsetzen und das ganz ohne finanziellen Ausgleich.

Die Tätigkeitsfelder unserer hochgeschätzten über 200 Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler sowie Freiwilligen reichen vom Sammeln von Beobachtungsdaten, Pflanzen, Tieren, Fossilien oder Mineralien sowie Mitarbeit bei Fossilgrabungen, bis hin zur wissenschaftlich fundierten Entdeckung und Bearbeitung von Tier- und Pflanzengruppen oder Fossilien durch Ihre fachliche Expertise. Mit ihrem Engagement leisten sie nicht nur einen bedeutenden Beitrag zum Aufbau und zur Pflege unserer Sammlungen, sondern unterstützen aktiv unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihren Forschungen.

Ich freue mich, exemplarisch einige unserer Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler hier vorzustellen:

Mann vor Kakteen im Gewächshaus
Einmal im Monat fährt Georg Aigner, gelernter Ingenieur für Feinwerktechnik, aus den Ammergauer Voralpen in den Botanischen Garten München-Nymphenburg, um seinem Hobby nachzugehen: der Kakteenzucht. Schon als Schuljunge hatte er auf der elterlichen Fensterbank eine kleine Anzucht – Kakteen faszinieren und begeistern ihn seit je her. Seit 2020 unterstützt Georg Aigner das Team im Sukkulenten-Gewächshaus und topft die stacheligen kleinen Pflanzen um, pikiert oder beschriftet Pflanzschildchen in glasklarer Normschrift.
Frau zwischen Magazinregalen
Barbara Köth sortiert Belege von Wanzen und Zikaden aus Ausleihen wieder zurück in die Sammlungsschubladen der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM), bei größeren Sammlungseingängen arbeitet sie auch diese geduldig in die Hauptsammlung ein. Mit großer Freude ist Barbara Köth seit 2010 zweimal wöchentlich in den Magazinen der Sektion Hemiptera der ZSM zu finden, um wie sie selbst sagt: „ihr Gehirn aktiv zu halten und unter „normale“ Leute zu kommen“.
Paar unterhalb eines Aquariums
Christine und Wolfgang Riffelmacher sind seit 2021 ehrenamtliche Aquarienpfleger im Jura-Museum Eichstätt. Sie arbeiten täglich an den Aquarien. Dazu gehört auch, nachzusehen, ob es allen Tieren gut geht. Am meisten Spaß macht ihnen das Füttern, weil dann alle Fische zum Vorschein kommen. Sie sind zwei von 10 ehrenamtlichen Aquaristen, die entscheidend dazu beitragen, dass das größte Riff Bayerns wächst und gedeiht und die Aquarien weiterhin als Attraktion gelten.
Mann blickt aus Höhle
Bis zum Jahr seiner Pensionierung 2019, war Dr. Rupert Hochleitner mit Leib und Seele stellvertretender Sammlungs- und Museumsleiter und Wissenschaftler an der Mineralogischen Staatssammlung München (MSM). Ganz klar, dass diese Leidenschaft mit der Überreichung der Pensionierungsurkunde nicht enden würde. Erst nach Beginn seiner ehrenamtlichen Tätigkeit konnte Dr. Hochleitner sich der wissenschaftlichen Bearbeitung der Sammlung Keck widmen. Bis heute konnten mit seiner Mitarbeit sechs neue Minerale beschrieben werden, eines dieser Minerale wurde von seinen Kollegen sogar nach ihm benannt.
Mann am Schreibtisch vor Knochen
Seit seiner Pensionierung im Jahr 2005 als Oberkonservator an der Staatssammlung für Anthropologie München (SAM) arbeitet Dr. Peter Schröter hier ehrenamtlich und gibt sein umfangreiches Wissen der menschlichen Osteologie und prähistorischen Anthropologie an aktive Konservatoren, Kollegen aus der Archäologie und das Landesamt für Denkmalpflege sowie an Generationen von Studierenden weiter. Über 60 Jahre sammelt er Literatur zur biologischen Anthropologie, Archäologie, Prähistorie und anderen verwandten Disziplinen. Dank ihm beherbergt die Bibliothek der SAM wohl die vollständigste und wertvollste Fachliteratursammlung Europas.
Mann über dem Mikroskop
Die Paläontologie ist wichtigster Bestandteil des Lebens von Prof. Kurt Heißig. Während seiner Dienstzeit an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie (BSPG) ist viel Material liegen geblieben, das jedoch noch konservatorisch bearbeitet werden muss. Seit vielen Jahren engagiert er sich daher im Bereich fossile Säugetiere, um die Sammlungsobjekte für eine spätere Bearbeitungen nutzbar zu machen. Prof. Heißig, durch und durch Wissenschaftler, er wird wahrscheinlich erst aufhören, wenn es einmal aus gesundheitlichen Gründen gar nicht mehr gehen sollte.

Ein herzliches Dankeschön!

Ihre leidenschaftliche Hingabe in den unterschiedlichen Forschungs- und Sammlungsbereichen unserer Häuser trägt so nicht allein maßgeblich zum Erfolg unserer Einrichtung bei, ihr Einsatz ist vielmehr ein bedeutsamer Wert für unsere Gesellschaft.

Meine besten Wünsche für eine geruhsame Adventszeit und ein gesundes neues Jahr!
Prof. Dr. Dr. habil. Joris Peters